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Von IT, Veranstaltungen und Keynotes

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Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Merkt man daran, dass viele Unternehmen jetzt größere Veranstaltungen durchführen (Kundentage, Hausmessen, etc.). Das nehmen viele Hersteller aus der IT-Branche wahr: hierzu zähle ich beispielsweise Google, Fujitsu, Microsoft, Pegasystems und viele mehr. Ich habe einige davon besucht. Und schreibe diese Zeilen ernüchtert.

Die Veranstaltungen

Die Überschriften waren oft überschaubar in der Aussagekraft (Cloud Summit, Customer Engagement Summit, Cloud Konferenz und Business Next Konferenz). Aber die Agenden und die Themenauswahl lasen sich sehr interessant und machten Lust auf mehr. Da waren Themen wie agile Unternehmen, Co-Creation, Machine Learning, (echte) digitale Transformation, Modernisierung der Infrastruktur, Big Data, IoT, Mensch + Roboter, Zukunft, personalisierte Kundenerlebnisse und künstliche Intelligenz dabei.

Zudem wurde immer ein Hauptaugenmerk auf Netzwerk, Austausch mit Menschen in den verschiedene Rollen und Funktionen (Unternehmens- und Technologieexperten, Führungskräfte, Kunden, Partner, Entwickler, IT-Manager, etc.) gelegt.

Kein Wunder, dass mich diese Veranstaltung angesprochen haben – schließlich bewege ich mich genau in diesen Themenbereichen. Also habe ich mich angemeldet. Meine prinzipielle Erwartung an Veranstaltungen ist dabei immer der Austausch und neue Menschen kennen zu lernen. Zudem will ich Neues lernen und Wissen vermittelt bekommen. Ich will einen Einblick in andere Perspektiven bekommen und meine Sichtweise wechseln.

Die Realität

Nun sind die meisten Veranstaltungen vorbei, und ich komme dazu, ein Resümee zu ziehen. Als erstes fällt mir eine Frage ein: liebe Veranstalter und Hersteller: wen wollt ihr bitteschön erreichen? Wen wollt ihr auf diesen Veranstaltungen haben?

Warum ich frage? Fast alle Veranstaltungen waren reine Verkaufsveranstaltungen. Sobald eine Produktdemo in der Keynote auftaucht, dann kann ich mich umschauen und Menschen sehen, die desinteressiert sind. Und diese Menschen verlassen auch frühzeitig die Veranstaltung. Wer sind diese Menschen? Meist nutzenorientierte Personen. Geschäftsleitung. Entscheidungsebene. Die Personen, die man explizit in der Agenda und mit Themen anspricht. Dann aber verprellt.

Und der Austausch beschränkt sich auf das Mittagessen, sofern dazu überhaupt noch Zeit besteht. Der Trend geht bei Veranstaltungen zu parallelen Slots während der Mittagspause. Also auch hier wird es schwieriger mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Ein Appell

Liebe Hersteller, wie wäre es mal mit einer Veranstaltung, in der kein einziges Mal eine Demo gezeigt wird? Es nicht um die Technologie geht (man ist auf eurer Veranstaltung – man hat also Interesse an euch und euren Produkten), sondern um den Nutzen und den Menschen? Wie wäre es, wenn ihr es anders macht, als euer Wettbewerb? Das wäre mal super! Macht nicht den Fehler der Cebit, macht es anders. Probiert euch aus.

“Probiert euch aus.”

Das ist es, was Menschen interessiert. Geht voran und zeigt euren Teilnehmern, dass ihr es anders macht. Technologie kann so viel mehr sein. Durch eine Produktdemo setze ich Schranken. Und zeige, dass ich nur auf das Produkt fixiert bin. Und nicht auf den Menschen. Um den geht es aber! Bietet den Raum für Austausch. Nur so können wir voneinander lernen. Und dann machen Veranstaltungen auch wieder Spaß!

Eine Antwort zu „Von IT, Veranstaltungen und Keynotes“

  1. Moderne Gleichberechtigung? – Philosophy of Digital Business

    […] ich war auf einer Veranstaltung (zugegeben, da war meine Tochter noch nicht da, aber für mich schon sehr präsent). Erfreulich […]

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