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Virtueller Kaffee

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Seit Montag (02. November 2020) haben wir wieder einen Lockdown. Gut, diesmal in der “Light” Version. Ändert aber erstmal nichts daran. Zuhause bleiben, weniger Kontakte und Unternehmen sind dazu angehalten, dass die Mitarbeiter*innen aus dem Home Office arbeiten sollen. Also alles so wie im Frühjahr auch. Und wir haben inzwischen darin Erfahrung. Oder?

Austausch

Erst diese Woche habe ich bei einer sehr guten Bekannten gefragt, ob sie denn wieder in Home Office sei. Ihre Antwort war, dass das Aufgabenbild eine Büroanwesenheit nicht nötig macht. Aber dass die Kommunikation untereinander leidet, dass man sich nicht mal so anruft um nachzufragen, wie es einem gehe. Oder um einfach mal nur so zu quatschen.

Natürlich habe ich nachgefragt, ob sie virtuelle Meetings haben. Ja, gibt es. Aber bei denen ist dann die Thematik vorgegeben und es gibt keine spontanen Themen.

Insgesamt fehlt also der Austausch, den man normalerweise im Büro hat.

Interessanterweise habe ich das in dieser Woche auch noch an anderer Stelle gehört: der normale Austausch bei einem Kaffee, beim Mittagessen oder einfach mal so am Flur fehlt komplett. Das muss aber nicht so sein.

Bewusst und anders

Natürlich ist ein persönliches Treffen etwas anderes. Wir Menschen sind einfach physische Wesen. Es geht auch nicht darum, dass etwas nur noch anders gemacht wird. Aber man kann bewusst etwas anders machen. Hier ein paar Ideen dazu.

Auf einen Kaffee treffen

Meine Empfehlung ist, Termine zum Kaffee oder Tee auszumachen. Nicht zu lange – eben so lange wie ein Kaffee auch dauert. Es gibt keinen Inhalt, man tauscht sich aus. Ob man das in einem 1:1 oder in größerer Gruppe macht, ist dabei unerheblich.

Mittagessen

Es gibt auch immer die Möglichkeit, dass man sich zu einem virtuellen Mittagessen trifft. Dazu bestellen alle zur gleichen Zeit ihr Essen – natürlich wird es niemals zur genau gleichen Zeit ankommen. Es geht einfach darum, dass man das macht, was man auch im Büro machen würde: gemeinsam essen und ohne Agenda austauschen.

Hier ein Tipp für Führungskräfte: man kann seinem Team auch durchaus dazu Gutscheine zukommen lassen.

Feierabend

Fehlt das gemeinsame Feierabendbier? Ja, natürlich kann man bei einem virtuellen Bier/Spritz nicht gut anstoßen. Funktioniert aber dennoch ganz gut.

Ausprobieren

Das sind schon mal drei Möglichkeiten, um wieder ein wenig mehr Austausch und Nähe zu erhalten. Die vierte und letzte Möglichkeit ist das Ausprobieren. Findet selbst etwas für euch, was zu euch, eurem Team und Unternehmen passt. Euer Team mag Whisky? Dann macht eine gemeinsame Whisky-Probe. Ihr geht gerne in einen Irish Pub? Dann holt euch ein Stout, bestellt (oder macht) euch einen Burger und spielt entsprechende Musik ab (ich mag Stout, esse gerne Burger und höre gerade eine “Celtic Punk” Playlist).

Wichtig ist, dass ihr euch die Zeit nehmt und gemeinsam etwas unternehmt! Es wird niemals den physischen und persönlichen Austausch ersetzen. Es kann aber für ab und an eine Alternative und vielleicht etwas zusätzliches sein.

Im Übrigen kann dies genauso im privaten Umfeld geschehen. Ich treffe mich mit meinen Segelfreunden inzwischen virtuell öfter, als wir es noch ohne Lockdown hinbekommen haben. Liegt auch daran, dass wir weiter auseinander wohnen (lieben Gruß u. a. nach Norwegen). Persönlich ist mir auch lieber – es geht aber eben auch so.

Bleibt also nur noch eines zu sagen: Guten Appetit und Prost!

2 Antworten zu „Virtueller Kaffee“

  1. Raum für Veränderung – Veraenderung Starten

    […] einem virtuellen Kaffee hatte ich mich mit meinem Gesprächspartner über Home Office, Büro und Leerstände unterhalten. […]

  2. Abwärtsspirale – Veraenderung Starten

    […] (bspw. bei einem Kaffee). Wenn hier nicht geplante Freiräume gegeben und Aktivitäten (bspw. digitaler Kaffee) forciert werden, wird sich die Kultur zurückziehen. Die Menschen treffen sich nur noch online zu […]

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