Vertrieb tut auch mal weh

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Wollte eigentlich nicht dauernd nur über Vertrieb schreiben. Aber es wird mir nur sehr schwer gemacht. Habe gerade erst folgende Aussage von einem Vertriebsmitarbeiter gelesen: “(…) Ich denke mein extrem großes Auto* als Firmenwagen und meine Immobilien zeugen davon, dass ich weiß wovon ich rede (…)”

Bei dieser Aussage musste ich an eine alte Werbung “Meine Frau, mein Haus und mein Boot” denken.

Genau dann tut es weh

Mit eben solchen Aussagen stellen sich Menschen selbst und oft eben auch einen ganzen Bereich ins Abseits. Das tut dann nur noch weh und hat nichts mehr mit einem aktuellen Zeitgeschehen zu tun. Großes Auto? Wow! Die ganzen Immobilien? Ja, schön und Glückwunsch! Und die Kunden haben das dann so bezahlt? Fühlt man sich da als Kunde verstanden und gut aufgehoben?

Persönlich hätte ich als Kunde genau damit ein Problem: mein Bauch würde mir immer zuflüstern, dass ich wahrscheinlich gerade mehr bezahle, als der eigentliche Wert dahinter da ist. Selbst wenn dem nicht so ist, wird das mir mein Bauch so aber sagen. Genau das ist das Problem!

Augenhöhe

Es wird keine Begegnung auf Augenhöhe sein. Es wird immer ein mulmiges Gefühl bleiben. Und genau das macht es dem Bereich “Vertrieb” allgemein so schwer. Das Bild des “großen Auto fahrenden, viel Geld bekommenden und teure Immobilien besitzenden” Vertrieblers bleibt im Kopf hängen. Damit wird dann auch assoziiert, dass der Vertrieb so viel bekommt, weil man als Kunde so viel bezahlt. Ist da nun eine extrem hohe Marge (sei jedem gegönnt!) an dem Produkt? Oder hat man einfach zu viel bezahlt?

Damit wird direkt ein Bild bei Menschen in den Kopf gepflanzt “Vertrieb kommt nur, wenn er Geld haben will”. Dies geschieht bei Kunden, aber auch bei Kolleginnen und Kollegen “Der Vertrieb will ja nur schnell verkaufen”.

Und das auch, wenn dem gar nicht so ist. Vorurteile sind da, Bilder im Kopf werden automatisch produziert und das Bauchgefühl ist negativ beeinflusst. Und das alles ist schwer wegzubekommen.

Begegnung

Mit diesem Vorurteil muss Schluss sein. Liebe Unternehmen, stellt eure Kunden in den Mittelpunkt (vgl. “Kunde im Mittelpunkt – bis der Vertrieb kommt“), richtet euch auf eure Kunden aus und führt das in einem kulturellen Wandel auch konsequent in den mitarbeitenden Köpfen um. Begegnet euch auf Augenhöhe, seid authentisch und wertschätzend euren Mitmenschen gegenüber. Dann müssen eure Kunden auch nicht “überzeugt” werden. Sondern es werden saubere Geschäfte mit einem guten Gefühl und einem fairen Umgang stattfinden.

*: es gibt hier keine Werbung für Automobilhersteller. Habe den Fahrzeugtyp also nicht genannt.

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