Wann kommt der nächste „Datenskandal“…

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Eines steht fest: nicht in diesem Beitrag. Das es einen anderen geben wird, steht außer Frage. Wobei „Skandal“ dass falsche Wort ist. Ein „Skandal“ ist ein Ereignis, das viele Menschen empört und Aufsehen erregt. Empört sollten die wenigsten sein. Denn die Daten geben die meisten Menschen selbst preis.

Aufsehen erzeugen

Aufsehen ist schon besser: die Wahrnehmung, dass mit Daten etwas passiert, dass diese für andere (zum Beispiel Unternehmen) interessant sind, genau dass ist durchaus sinnvoll. Nicht der Zustand an sich, die Betonung liegt auf Wahrnehmung!

Und genau das hat auch Cambridge Analytica getan: die vorhandenen Daten angefragt und genutzt. Das ist erstmal kein Skandal. Es sollte aber aufmerksam wahrgenommen werden. Genauso verhält es sich mit der Deutschen Post. Oder Facebook allgemein. Daten werden genutzt. Und zwar mit Erlaubnis.

Die Betrachtung verändern

Was für Lehren sollten wir nun aber daraus ziehen? Alle Daten einsperren? Wird nicht funktionieren. Denn Daten sind für die Zukunft wichtig. Und zwar nicht nur für Unternehmen. Für uns selber. Und vor allem sind sie viele Daten nicht mehr lokal zu betrachten. Sondern global. Und wir sollten die Betrachtung auf die Daten verändern: klar können wir damit umgehen wir vor 10 Jahren: lokal speichern, nichts preisgeben und so weitermachen wie bisher. Kann auch funktionieren. Im sehr eingeschränkten Rahmen. Die Mehrheit der Menschen wird Daten aber  freigeben und auch nutzen. Und da hängen wir uns selbst schon ab. Hierzu ein Bericht aus dem Jahre 2011: es geht um die öffentliche Einsicht der Steuerlisten in Norwegen.

Wir sollten also anfangen die Betrachtung zu verändern: was sind schützenswerte Daten und warum? Welche Daten dienen der Allgemeinheit? Was sind personenbezogene Daten? Und ja, es gilt die verschiedenen Aspekte mit einzubeziehen: persönliche, unternehmerische und staatliche Interessen! Hierzu ein Beispiel:

Beispiel Auto

Das Auto. Immer noch ein wichtiges Verkehrsmittel in Deutschland. Aber was passiert mit den Daten? Und überhaupt, welche Daten gibt es überhaupt? Nehmen wir einmal an, eine Person fährt mit einem Fahrzeug durch eine Stadt. Die Straße ist auf 50 km/h begrenzt. Die Person fährt aber anstelle der vorgeschriebenen Geschwindigkeit 65 km/h. Dabei fährt die Person durch ein ziemlich großes Schlagloch (es ist Frühling: als Folge des Winters gibt es größere Schlaglöcher). Nun passieren viele Dinge auf einmal:

  1. Flensburg wird informiert, dass die fahrende Person zu schnell war. Es wird ein Bußgeldbescheid erstellt, in der digitalen Kartei vermerkt und direkt vom Konto abgebucht.
  2. Der Autohersteller wird informiert, dass es einen Schlag (mit genauen Daten des Schlages) auf den Stoßdämpfer gegeben hat. Zudem wird vom Auto registriert, dass der Stoßdämpfer ausgetauscht werden muss. Zum einen wird also automatisch ein Termin für den Austausch direkt zwischen der fahrenden Person und der vereinbarten Werkstatt vereinbart und zum anderen wird an die Konstruktionsabteilung dieser Fall weitergegeben, da hier etwaige Verbesserungen möglich sind. Und als letzter Punkt wird zum Werkstatttermin vermerkt, dass die fahrende Person selber für den Schaden aufkommt, da sie zu schnell war.
  3. Die Versicherung wird informiert, dass die fahrende Person mal wieder zu schnell war: somit wird die Prämie höher gesetzt
  4. Und zu guter Letzt wird das Straßenbauamt der Stadt informiert, dass ein Schlagloch (mit Daten der Größe, Tiefe und Lage) vorhanden sei und zu reparieren ist.

Hui, da kamen einige Szenarien und Daten zusammen.

Die meisten werden jetzt aufschreien, 1984, Farm der Tiere oder Quality Land ins Felde führen und sich bestätigt sehen. Stimmt auch. Es geht hier um Daten, die unterschiedlichste Ausführungen und Intensität haben. Und genau hier gehört eine Diskussion angesetzt. Wer, wann, wie und warm darf auf Daten zugreifen? Und in welchem Umfang?

Fazit

Und genau das ist der springende Punkt: wir brauchen eine Diskussion und Entscheidungen, wie mit Daten umgegangen wird. Welche sind zu schützende Daten? Was sind personenbezogene Daten? Welche Daten sind für die Allgemeinheit wichtig und relevant?

Es wird also Zeit, dass wir in die Zukunft blicken, mehrere Betrachtungswinkel einnehmen und entsprechend handeln. Im Idealfall schaffen wir eine transparente, konsistente und globale (zumindest weitestgehend) Vereinbarung.

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