In den letzten Wochen haben viele Menschen das Home Office kennen lernen dürfen. Menschen mussten auf einmal damit umgehen lernen. Doch leider gibt es noch viele Unklarheiten, Missverständnisse und ein rückwärts gewandtes Bild dazu.
Geht nicht
Ich tausche mich immer gerne und viel mit Menschen aus. Dabei habe ich viel zum Home Office gehört. Und ich habe auch selbst wieder Erfahrungen erleben dürfen. Hier erzähle ich von ein paar solcher Erfahrungen.
Kommt zurück
Ein guter Freund von mir (ich hatte schon mal über seinen Chef geschrieben “Das ist mein Leben“) hat einen Chef, der jetzt nach und nach seine Mitarbeiter wieder ins Büro zurückholt. Weil “Corona ja jetzt vorbei ist”. Und man eben im Büro besser arbeitet, Home Office dann ja doch nicht funktioniert. Zumindest aus seiner Sicht. Die Menschen waren zufriedener, produktiver und haben mehr Zeit für die Familie gehabt. Nur einer war nicht zufrieden: der Chef. Denn er hatte nun keine Mitarbeiter mehr, die er direkt (durch Anwesenheit) kontrollieren konnte. Leider ist das kein Einzelfall. Wenn inzwischen nach Home Office gefragt wird, bekommt man gerne auch mal die Aussage “ach, das blöde Home Office funktioniert doch nicht richtig”.
Anders
Eine Freundin erzählte mir, dass in ihrem Unternehmen erwartet wird, dass alle genau so arbeiten, als wären sie im Büro. Nur jetzt eben nicht im Büro, sondern zu Hause. Also Besprechungen wurden gleich gehalten, die Erreichbarkeit sollte identisch sein (egal ob eine externe Erreichbarkeit wichtig war oder nicht) und idealerweise sollte auch der Kleidungsstil entsprechend sein (Nein, keine Bank!).
Es artete in Stress unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Denn mit eigenverantwortlicher Arbeit und dem modernen Home Office hat das nichts zu tun.
Mittlerweile freuen sich die Menschen nun wieder aufs Büro und das Thema Home Office ist nicht mehr sehr präsent auf der Veränderungsliste.
Unterwegs
Meine eigene Erfahrung hat sich in meinem CamperVan abgespielt. Ich war ein paar Wochen unterwegs – ich bin dann nicht im Urlaub, sondern arbeite mobil. Ich hatte einen Workshop, den ich aus dem Van gehalten habe. In einem nachgelagerten Feedback habe ich von einer Person die Meinung gehört, dass es sehr unkonzentriert, bzw. nicht ernst wirkte, wie ich da im Van sitze – es wurde einfach mit einem reinen Urlaub verwechselt.
Dass Arbeit nicht zwingend von 9-17 Uhr stattfindet, das war eher unklar. Auch, dass ich unterwegs bin und dann eben auch arbeite – sollten viele mal versuchen! Für die Kreativität ist das super! Im Übrigen schreibe ich diesen Beitrag gerade an der Nordsee und es ist 22:51 Uhr. Frau und Kind schlafen über mir (haben zwei “Stockwerke” im Van) – und ich habe gerade Lust und Zeit diesen Beitrag zu schreiben.
Geht raus
Gerade mit meinem eigenen Erlebnis möchte ich euch alle dazu animieren, dass ihr raus geht, arbeitet wie es zu euch, zu eurer Arbeit und zum Umfeld passt!
Ihr müsst euch nicht gleich einen CamperVan kaufen. Und ab und an im Büro vorbei schauen – das hat auch was! Die Kolleginnen und Kollegen mal wieder treffen. So mache ich das auch. Wir werden knapp vier Wochen zu Hause sein und dann für die nächsten drei oder vier Wochen wieder unterwegs sein. Mein Notebook und Workshop-Equipment habe ich aber dabei!
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