Silvester kommt auch dieses Jahr wieder. Damit auch die Diskussion ob oder ob kein Feuerwerk stattfinden soll. Diesmal aber ein wenig verschärfter, denn durch die aktuelle Situation (Corona) sollen Krankenhäuser, Feuerwehren und Polizei entlastet werden. In den Niederlanden wurde deswegen bereits Feuerwerk für Privatpersonen verboten.
In Deutschland gibt es nun die Empfehlung auf Feuerwerke zu verzichten. Ein Verbot gibt es nicht.
Ein tolles Beispiel
In diesem Beitrag werde ich nicht die Frage “verbieten oder nicht?” beantworten. Es ist nämlich ein tolles Beispiel für die Möglichkeit von Veränderung. Und ein noch viel besseres Beispiel für verschlafene Veränderungen.
Todesurteil
Ein Beitrag des Handelsblatts zitiert den Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens, das Feuerwerk herstellt, mit den Worten “Ein Feuerwerksverbot würden wir nicht überleben”.
Das wirkt sehr dramatisch. Natürlich ist dieses Jahr eine Sondersituation, denn es sind viele professionelle Feuerwerke (bspw. Sommernachtstraum in München) ausgefallen. Da wirkt es natürlich so, als wenn Silvester der letzte Strohhalm sei. Interessanterweise ist aber Silvester das Event, an dem fast der gesamte Jahresumsatz getätigt wird. Auch soweit ist die Aussage des Geschäftsführers richtig: bei einem Verbot würde dieser Umsatz wegfallen.
Zeichen der Zeit
Nun kommt das ganz große “Aber”: Umfragen zeigen, dass immer mehr Menschen auf Feuerwerk verzichten werden. Nicht nur in diesem Jahr, sondern auch schon davor. Die Zahlen sind rückläufig, es wird immer weniger gekauft – und das schon seit Jahren. Menschen achten mehr auf die Umwelt, haben vielleicht auch weniger finanzielle Mittel und die Diskussionen über Klimaerwärmung tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei.
Feuerwerk wird vom Markt immer weniger gewollt.
Einseitige Sicht
An diesem Beispiel lässt sich wunderbar darstellen, dass viele Unternehmen einen sehr eingeschränkten Blickwinkel haben: sie missachten die Zeichen die sie erhalten. Es wird auf das eigene Können geachtet, darauf, dass die internen Prozesse besser ablaufen. Veränderungen vom Markt und auch der Wunsch der Käufer*innen wird nur bedingt betrachtet.
Vielleicht wollen manche Unternehmen es auch nicht sehen. Oder nicht wahrhaben.
Die externe Sicht auf den Markt wird also nur bedingt wahrgenommen. Denn sonst hätte das Unternehmen reagiert und sich auf andere Themenbereiche (außerhalb von Sprengstoffen) konzentriert. Das ist nicht passiert und die einseitige Sicht bewusst weiterverfolgt.
Bereit sein
Der andere Punkt ist, dass man sich auf Veränderungen einlassen muss. Man muss bereit sein. Die Aussagen von dem Geschäftsführer zeigen, dass die Bereitschaft scheinbar nicht dazu da ist. Eine Offenheit gegenüber neuen Geschäftsmodellen und Produkten scheint nicht gegeben zu sein.
Zugegeben, es handelt sich hierbei um ein extremeres Beispiel – in abgeschwächter Form passiert dies jeden Tag in vielen Unternehmen.
Genau dessen sollte man sich bewusst sein, die Perspektive verändern, auf Veränderungen achten, Trends betrachten, neugierig und offen für Veränderungen sein.
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