Ein Team in einem aufgeräumten Besprechungsraum mit Notebooks auf dem Tisch in einem konstruktivistischen Poster-Stil. Im Schatten hinter den Mitarbeitenden ist eine symbolische KI-Figur, die darauf wartet, genutzt zu werden.
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KI ist die Zukunft – aber ohne eure Mitarbeitenden bleibt sie nutzlos

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In den letzten Monaten hatte ich viele Gespräche mit Unternehmen, die stolz von ihren KI-Initiativen berichten. Meistens geht es darum, bestehende Produkte mit KI zu erweitern oder völlig neue KI-Produkte zu entwickeln. Das Ziel: Mehr Innovation, mehr Umsatz, mehr Wettbewerbsfähigkeit.

Aber dann stelle ich die entscheidende Frage:

„Wie sorgt ihr eigentlich dafür, dass eure eigenen Mitarbeitenden KI verstehen und nutzen können?“

Die Reaktionen sind oft ähnlich – ein kurzes Nachdenken, gefolgt von einer vagen Antwort:

  • „Unsere Data Scientists kümmern sich darum.“
  • „Dafür haben wir doch IT und Innovationsteams.“
  • „Wir wollen erst mal schauen, wie sich KI in den Markt integriert.“

Kurz gesagt: Unternehmen investieren massiv in externe KI-Innovationen, vergessen aber ihre eigene Organisation.

Die Innovationslücke: Wenn Unternehmen sich selbst ausbremsen

Die Ironie ist offensichtlich: Während Unternehmen ihre Produkte smarter machen, bleibt ihr eigenes Unternehmen oft stehen.
Ich sehe das in meinen Gesprächen immer wieder:

  • Der Vertrieb erkennt Muster in der Kundenkommunikation, kann aber keine KI-gestützten Lösungen vorschlagen.
  • Der technische Support sieht wiederkehrende Anfragen, aber weiß nicht, wie eine KI diese optimieren könnte.
  • Das Marketing sucht händisch nach Trends, obwohl KI-Modelle diese schneller und besser erkennen könnten.

Das Problem? Mitarbeitende geben Feedback – aber nur in Kategorien, die sie kennen. KI bleibt außen vor.
Das Ergebnis: Wertvolle Innovationspotenziale bleiben ungenutzt.


Die Angst vor KI – Warum Unternehmen ihre eigene Innovationskraft blockieren

Ein weiteres Muster, das mir oft begegnet: Viele Unternehmen haben Angst vor KI.
Nicht Angst davor, sie zu entwickeln oder zu verkaufen – sondern davor, sie im eigenen Unternehmen anzuwenden.

Der Grund? KI wird intern oft als Bedrohung für Arbeitsplätze gesehen. Das führt dazu, dass Unternehmen sich selbst blockieren:

  • Anstatt aktiv KI-Kompetenzen aufzubauen, herrscht Unsicherheit.
  • Mitarbeitende fühlen sich überfordert und ziehen sich zurück.
  • Führungskräfte befürchten, dass KI ihre Teams verunsichert.

Doch die Realität ist eine andere: KI nimmt keine Jobs weg – sie verändert sie. Und genau hier müssen Unternehmen ansetzen:

📌 Lösung: Unternehmen müssen eine Kultur der Offenheit für KI schaffen. Best Practices von Bosch, Siemens oder Microsoft zeigen, dass Transparenz und Schulung der Schlüssel sind.


KI ist nicht nur Technik – sondern eine Denkweise

Ein weiteres Missverständnis: Viele Unternehmen behandeln KI wie ein reines IT-Tool. „Einfach implementieren und fertig.“

Aber KI ist mehr als nur Software – es ist eine Denkweise. Und wenn Mitarbeitende diese Denkweise nicht verstehen, werden sie keine neuen KI-Ideen entwickeln.

Deshalb muss KI über alle Abteilungen hinweg gedacht werden:

  • Vertriebsteams müssen wissen, wie KI Daten analysiert, um bessere Prognosen zu erstellen.
  • Marketing-Teams sollten verstehen, wie KI-Trendanalysen funktionieren.
  • HR-Abteilungen müssen wissen, wie KI im Recruiting und der Personalentwicklung hilft.

📌 Lösung: Unternehmen müssen KI als strategischen Faktor verstehen – nicht nur als Tool, sondern als Mindset.


Warum das teuer wird: Zahlen, die Unternehmen aufrütteln sollten

Dass Innovation mit Wettbewerbsfähigkeit zusammenhängt, ist klar. Aber was bedeutet es konkret, wenn interne KI-Kompetenz fehlt?

  • 20 % der möglichen Umsatzsteigerung gehen jährlich verloren, weil Ideen nicht erkannt oder umgesetzt werden. (McKinsey)
  • 85 % der KI-Projekte scheitern nicht an der Technologie, sondern an mangelnder Integration und Akzeptanz. (Gartner)
  • 1 Billion Dollar pro Jahr verlieren Unternehmen weltweit durch fehlende interne Innovationsfähigkeit. (PwC)
  • 33 % höhere Profitabilität haben Unternehmen mit starkem internen Innovationsmanagement. (BCG)
  • 50 % mehr Produktivität haben Mitarbeitende mit hoher Eigenverantwortung und Weiterbildung. (Harvard Business Review)

Die Frage ist also nicht mehr, ob Unternehmen KI einsetzen sollten. Die Frage ist, ob sie es ganzheitlich tun – oder nur für den Markt.


Wie Führungskräfte KI zur Chefsache machen

Oft sehe ich: KI wird als operatives Thema betrachtet. Die IT kümmert sich darum, die Data Scientists machen „irgendwas mit KI“. Aber Führungskräfte? Halten sich raus.

Dabei ist das ein massiver Fehler.

Wenn Führungskräfte nicht verstehen, was KI kann, können sie auch keine Strukturen schaffen, die Innovation ermöglichen.

📌 Lösung: Unternehmen wie Google und Amazon haben eigene KI-Akademien für Führungskräfte eingeführt. Auch europäische Firmen wie Volkswagen oder Lufthansa investieren in Leadership-Programme rund um KI.


Wie Unternehmen jetzt handeln müssen: 4 zentrale Hebel für interne KI-Kompetenz

Es braucht einen Perspektivwechsel: Die gleiche Energie, die in externe KI-Innovation fließt, muss auch nach innen gerichtet werden.

1. KI-Schulungen für alle – nicht nur für die Tech-Abteilung

Jede Fachabteilung sollte verstehen, was KI kann und wie sie sie für eigene Prozesse nutzen kann. Ohne Grundwissen keine Innovation.

📌 Praxis-Tipp: Unternehmen wie Bosch setzen auf „AI for Everyone“-Programme. Ergebnis: Mehr als 20.000 Mitarbeitende haben gelernt, KI in ihrem Arbeitsalltag einzusetzen.

2. KI als festen Bestandteil in Innovationsprozesse integrieren

Ideenkampagnen, Innovationsplattformen und Vorschlagswesen müssen gezielt nach KI-Potenzialen suchen.

📌 Praxis-Tipp: Unternehmen können KI-Ideen-Wettbewerbe starten, in denen Fachkräfte mit Data Scientists zusammenarbeiten.

3. Führungskräfte als KI-Champions etablieren

KI darf nicht nur ein „Tech-Thema“ sein – es braucht Führungskräfte, die sich aktiv für KI-Nutzung in ihren Teams einsetzen.

📌 Praxis-Tipp: Unternehmen wie Siemens haben interne KI-Ambassador-Programme gestartet, um Führungskräfte gezielt zu KI-Strategen auszubilden.

4. KI als Teil der Unternehmenskultur verankern

KI darf nicht als „Projekt“ gesehen werden, sondern muss als Mindset in die Organisation eingebaut werden.

📌 Praxis-Tipp: In der Praxis helfen Navigations- und Kompetenzmodelle wie der HAI Navigator, um Teams schrittweise an KI heranzuführen.


Fazit: Ohne interne KI-Kompetenz riskieren Unternehmen ihre eigene Zukunft

Wer KI nur nach außen denkt, hat bereits verloren.

Die Unternehmen, die KI ganzheitlich nutzen – also nicht nur in ihren Produkten, sondern auch in den eigenen Abläufen – sind effizienter, innovativer und zukunftssicherer.

Deshalb müssen Unternehmen jetzt handeln:

  • KI darf kein exklusives Tech-Thema sein – alle Mitarbeitenden müssen verstehen, wie sie KI für sich nutzen können.
  • Innovationsprozesse müssen KI explizit mitdenken – sonst bleiben Potenziale ungenutzt.
  • KI muss Teil der Unternehmenskultur werden, um langfristig erfolgreich zu sein.

Denn am Ende zählt eine einfache Wahrheit:

KI wird euch nicht retten – aber ohne KI wird es auch nicht gehen.

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